Welche Rolle die innere Sicherheit in der praktischen Politik im Detail wirklich spielt, sieht man an der unendlichen Geschichte des Sicherheitsgewerbegesetzes oder wie es am Ende auch benannt wird. Wenn es denn ein Ende absehbar gäbe, denn weder die vorige noch die derzeitige Regierung haben es geschafft, diese gesetzliche Regelung überhaupt erstmalig zu schaffen. Es geht um nicht weniger als die Regulierung der privaten Sicherheitswirtschaft mit Eingriffen in die persönlichen Freiheiten, die Durchsetzung persönlicher Rechte aus verschiedenen Positionen als betroffener Bürger, als Unternehmen oder Behörde mit den unterschiedlichsten wirtschaftlichen und Schutzinteressen. Die derzeitigen Regelungen nach § 34a GewO sollen sichern, dass nur zuverlässige, entsprechend geprüfte Personen mit den notwendigen Grundkenntnissen sich im Bewachungsgewerbe professionell und vergütet im weitesten Sinne um die Sicherheit fremden Lebens, um Eigentum und Besitz kümmern. Es ist anerkannt, dass diese Regelungen gem. § 34a GewO den aktuellen Bedürfnissen nicht mehr entsprechen und bezogen auf die Basisqualifizierung noch nie wirklich entsprochen haben. ⇒ ⇒ ⇒
Denn es fehlten schon immer in der Sachkundeprüfung die Themen, die sich mit der praktischen Bewachungstätigkeit beschäftigen, wie Objektbewachung, Streifentätigkeit, Interventionsdienst, Warenhausdetektiv, Veranstaltungsschutz und andere. Das ist so, als ob bei einer Friseurausbildung nach dem Waschen das Schneiden, Legen und die vielfältigen Friseurformen nicht vermittelt werden. Das ist einer der Gründe, dass professionelle und zertifizierte Bildungsanbieter die themengebundene Prüfungsvorbereitung mit diversen Fachthemen erweitern, die Lücken in den Prüfungsanforderungen versuchen zu minimieren und das geht nicht unter 6 bis 10 Wochen. Die hohe Durchfallquote in Deutschland mit weit über 50 % pro Prüfung resultiert aus den Versuchen, die Vorbereitung in wenigen Tagen zu bewältigen.
Derzeit ist aus den Entwürfen dieses Gesetzes nicht zu erkennen, dass in der Basis- oder Grundqualifizierung signifikante Verbesserungen eintreten und auch die 40-Stunden-Vorbereitung soll bleiben. Bei tragischen Ereignissen wird immer die Notwendigkeit der Verbesserung der inneren Sicherheit beschworen. Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich das im neuen Sicherheitsgewerbegesetz auch widerspiegelt. Hoffen wir auf den Willen und auch die notwendige Fachkompetenz der nächsten Regierung.