Derzeit überschlägt sich die Politik angesichts lahmender Konjunktur und vermuteter steigender Arbeitslosigkeit, der Wirtschaft Programme und Lösungen anzubieten, um Entlassungen abzuwenden. Dabei spielen in der Regel immer Kurzarbeit und betriebliche Weiterbildungen eine Rolle. Nun zählt die private Sicherheitswirtschaft mit immer noch über 10.000 unbesetzten Stellen und einer wahrscheinlich wesentlich größeren Anzahl von Sicherheitspersonal mit unzureichenden Qualifizierungen sicher nicht zu den Branchen mit signifikanten Entlassungsängsten. Bekannt sind eigentlich nur die frei gemeldeten Stellen. Die Dunkelziffer von eingesetztem Personal ohne die vertraglich vereinbarte (und vergütete) Qualifizierung dürfte wesentlich größer sein. Das betrifft vor allem die Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft mit IHK-Fortbildungsprüfung und die Servicekraft sowie Fachkraft für Schutz und Sicherheit mit Berufsabschluss.

Wenngleich immer noch die total defizitären Basisqualifizierungen nach § 34a GewO viele Ausschreibungen dominieren, höhere Qualifizierungsanforderungen nehmen stetig zu. Bei der gegenwärtigen Lage darf man gar nicht daran denken, dass vielleicht der neue Berliner Flughafen doch noch 2020 eröffnet wird. 2012 wurden dafür über 500 Sicherheitsmitarbeiter gesucht und wohl nur sehr wenige gefunden, die Nichteröffnung war nicht für Jeden ein Drama. → → →

Die personelle Vorbereitung sollte jetzt bereits laufen, es dominieren aber operative Sofortaufgaben? Für Qualifizierungen über dem Niveau des Gewerbezuganges bleibt in der Regel keine Zeit und die Masse der klein- und mittelständigen Unternehmen hat dafür auch keine Mittel. 

Bei allen diesen aktuellen politischen Diskussionen spielen Umschulung und Nachqualifizierung eine Rolle. Dieses Signal scheint aber weder bei den Arbeitsagenturen noch bei den Jobcentern angekommen zu sein. Obwohl sich unter den förderberechtigten Arbeitsuchenden ausreichend Interessenten für diese zukunftsorientierte Ausbildung befinden, wurde die entsprechende Förderung in Berlin fast vollständig eingestellt. Es dominiert offensichtlich das Motto, mit der IHK-Sachkundeprüfung ist eine Vermittlung gesichert, das reicht. Dabei war ein Ergebnis der Evaluierung der neuen Sicherheitsberufe die Feststellung, dass die erfolgreichen Umschüler in der Anzahl vor den Erstauszubildenden lagen, ein wohl einmaliges Ergebnis. Das hängt sicher mit der hohen Anzahl von Umsteigern in die Sicherheitswirtschaft zusammen und daraus begründet sich die Notwendigkeit, auch zukünftig die Umschulungen spürbar zu fördern.

ROTEIV®-Bildungszentrum Berlin unternimmt ab 30. 10. 2019 einen erneuten Versuch, eine 2-jährige Umschulung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ zu eröffnen. Wie festgestellt, wenn Bedarf und Nachhaltigkeit eine Rolle spielen würden, wären diese Kurse überfüllt.

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